Eintragung des Koenenlagers zum Bodendenkmal in Neuss Gnadental
Eine Initiative der betroffenen Bürger

28. September 2022

Sieg für Klägergemeinschaft im Verfahren um das Bodendenkmal in Gnadental!

Urteil ist ein Schlag ins Gesicht der Stadt Neuss und zeigt der Stadt, dass man so mit seinen Bürgerinnen und Bürgern nicht umgehen kann.

29.03.2022

Düsseldorfer Verwaltungsgericht rügt den Verwaltungsakt der Stadt Neuss zur Eintragung des Bodendenkmals!

Erster Teilerfolg für die Klägergemeischaft in dem Klageverfahren gegen die Stadt Neuss.

Worum geht es der Initiative und wer steht dahinter?

Am 20.03.2021 wurde per Veröffentlichung in der NGZ das Römische Legionslager Novaesium und das römische Auxilliarlager in die Denkmalliste von Neuss eingetragen.

Von dieser Eintragung haben die betroffenen Grundstückseigentümer nur zufällig durch die Veröffentlichung in der NGZ erfahren.

Im Vorfeld dieser Eintragung gab es weder eine schriftliche Information an jeden Grundstückeigentümer noch eine Bürgerbeteiligung der Betroffenen.

Die Initiative der Gnadentaler Bürger besteht aus derzeit knapp 100 direkt Betroffenen in dem Kerngebiet der Eintragung und diversen indirekt Betroffenen aus der Pufferzone.

Welche Flurstücke bzw. Grundstücke sind direkt betroffen? 

Es sind etwa 530 Grundstücke direkt betroffen. Eine Aufstellung sämtlicher Flurstücke haben wir zusammengestellt. 

Wobei auch diese Liste der Stadt mit Vorbehalt betrachtet werden muss, da es in den vergangenen Jahren Änderungen in der Flurstücknummerierung gegeben hat, von denen die Grundstücksinhaber auch keine Kenntnis hatten. 

Sie möchten uns unterstützen?

Es geht nicht nur um die Grundstücke, die direkt durch die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Neuss betroffen sind. Auch der gesamte Bereich der Pufferzone wird zukünftig mit weiteren Auflagen - nicht nur bei baurechtlich antragspflichtigen Eingriffen - rechnen müssen. Laut Sandra Semrau vom LVR gibt es im Gebiet des eingetragenen Bodendenkmals sogar ein Eingriffsverbot, welches jeglichen Eingriff in den Boden unterhalb der Grasnarbe verbietet und genehmigungspflichtig werden lässt.

Melden Sie sich einfach über das Kontaktformular und wir werden Sie über den Verlauf des Verfahrens informieren.

”Schon der Hauptausschuss am 25.01.2018 und folgend der Rat der Stadt Neuss hatten sich für eine Stärkung der unmittelbaren Bürgerbeteiligung ausgesprochen. Insbesondere sollten die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in Planungsprozesse eingebunden werden. Das ist drei Jahre her und leider ist es mit der vollmundig angekündigten Bürgerbeteiligung bisher nicht weit gekommen."

Uwe Freese, Bürger aus Gnadental

"Da wird von einigen Leuten in Gnadental Stimmung gemacht und Unwahrheiten erzählt. Dies ist unredlich!"

O-Ton von Reiner Breuer - Bürgermeister von Neuss - auf der konstituierenden Sitzung des Bezirksausschuss Gnadental, Grimlinghausen, Erfttal am 20.04.2021

"Jede Veränderung ist erlaubnispflichtig" stellt Martin Vollmer-König vom LVR auf der Bürgersprechstunde am 21.04.2021 klar.

"Formal gilt ein Eingriffsverbot" fügt Sandra Semrau vom LVR hinzu.  

Martin Vollmer-König und Sandra Semrau, Mitarbeiter des LVR, Bonn

"Nichtinformation – Rechtsunsichere Angebote – Verunglimpfung der Aufklärungsbemühungen. Diese Gemengelage hat das Vertrauen in die redlichen Absichten der Stadt Neuss nachhaltig erschüttert. Zumal die Vertreter des LVR der Darstellung der Stadt deutlich widersprochen haben. Es ist nun an der Stadt, hier deutliche Anzeichen für den Aufbau eines neuen Vertrauensverhältnisses zu setzen und sie muss aufgrund der bisherigen wölkihaften Informationspolitik hier deutlich in Vorleistung gehen, um das unnötig zerstörte Vertrauen wieder aufzubauen."

Klaus Pangritz-Sellschopp, Bürger aus Gnadental

„Banken sehen die Eintragung eines Bodendenkmals im Grundbuch eher als Risiko und nehmen Abstand von einer Finanzierung oder erhöhen entsprechend die Zinsen bei einer Finanzierung“ 

Aussage eines renommierten Neusser Immobilien- und Finanzerxperten

"Wir in Gnadental sind kein kleines gallisches Dorf, das die Römer mit allen Mitteln bekämpft. Vielmehr schätzen wir sie als einen Teil unserer Identität. Aber wir wünschen uns einen ehrlichen Dialog auf Augenhöhe und möchten nicht, dass Entscheidungen, die zu unserem Nachteil sind, einfach durchgezogen werden, ohne uns auch nur zu informieren oder einzubeziehen."

Bürgerin aus Gnadental

"Als steuerzahlender Bürger muss man sich schon mal die Frage stellen, warum Steuergelder in Bodendenkmäler investiert werden, die eventuell nicht mal mehr existent sind und auch nie ausgegraben werden sollen, da durch die Ausgrabung das Denkmal zerstört wird. Und andererseits unsere Kinder in den Schulen nicht auf die Toilette gehen, weil deren Zustand erbärmlich ist."

Bürger aus Gnadental

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